Andreas Pils · Antisemitismus · Hagen Westfalen · Nazi Kriegsverbrechen

HAGEN VIII : Ernst-Moritz Klönne und Dr. Wilhelm Altenloh

In den fünfziger Jahren begnügte Carl-Horst Andreas sich damit verschiedene neo-nationalsozialistische und  andere rechtsextreme Organisationen finanziell zu unterstützen oder ihren Anhängern Stellen in seiner Firma anzubieten, zeigte sich aber politisch nicht in der Öffentlichkeit. Er hatte inzwischen eine neue Passion gefunden, der er in aller Offenheit huldigte: Die Jagd. Den guten Bürgern von Hagen, die sich weder erinnern konnten noch wollten, war er denn auch nicht als unbeirrbarer Alt-Nazi bekannt, sondern als unermüdlicher Großwildjäger, der sich unter großen Gefahren in die letzten noch unerforschten Gebiete der Erde begab, um dort mit seinen gr0ßkalibrigen Gewehren und Armeen von eingeborenen Treibern tapfer  und ganz auf sich allein gestellt gegen die letzten noch überlebenden Großkatzen, Elefanten und Nashörner zu kämpfen. So heroisch waren seine Taten, dass er sich 1965 gezwungen sah, dem seinem Publikum seine unglaublichen Abenteuer in Buchform zu präsentieren. „Auf großer Pirsch in Eis und Tropen“ ist noch heute antiquarisch und auf Amazon für € 20.11 zu erhalten, im (Nashorn-?) Ledereinband. Auch ein Museum, dass der öffentlichen Zurschaustellung seiner erworbenen Jagdtrophäen dienen sollte, war in Planung. Wenn er gerade nicht in Eis und Tropen unterwegs war, zog es ihn auch nach Ungarn auf die Pirsch, wo die dortigen Genossen gern westlichen Kapitalisten für harte Währung ihre Jagdreviere überließen.

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„EMO“ Kloenne

Wie der Spiegel 1961 berichtete, traf sich hier die Elite der westdeutschen Industrie zum Jagen, Klönen und Kungeln, mit unter anderen Rudolf Hoesch von Hoesch-Stahl, natürlich auch Carl-Horst Andreas von Andreas Brauerei und „Ruhrbaron“ Moritz Klönne (1878-1962), der Inhaber eines Dortmunder Stahlbau Unternehmens und Mitglied einer der angesehensten und einflussreichsten Familien an der Ruhr, ehemaliger Reichstagsabgeordneter von 1924 bis 1930, einer der ungefähr 400 Wehrwirtschaftsführern, die zwischen 1935 und 1945 für den reibungslosen Ablauf der deutschen Rüstungsindustrie zu sorgen hatten, und nicht zuletzt Vater von ERNST-MORITZ KLÖNNE (1918 – ? ). „EMO“ Klönne war nach einer hochdekorierten Laufbahn an der Front, 1943 zum Oberkommando der Wehrmacht (OKW) als ausbilder abkommandiert worden,  im Frühjahr 1945 aber vom wehrdienst freigestellt worden, um seinen Vater, dem „Wehrwirtschaftsführer“, bei dessenverzweifelten Bemühungen die deutsche Rüstungsproduktion am Leben zu erhalten, zu unterstützen. Bei einem Aufenhalt im Wochenendhaus der Familie in der Nähe von Warstein zwischen dem 20. und 23. März beteiligte sich an einem  Einsatzkommando der Waffen-SS Division z.V. das in den letzten Tagen des Krieges bei Arnsberg/Westf. im Sauerland 208 männliche und weibliche Zwangsarbeiter aus Osteuropa , einschließlich zweier Kinder, brutal ermordete. Für ganze zehn Jahre blieb die Tat ungesühnt, und bei der Familie Klönne lief alles wie gehabt, der Vater Moritz engagierte sich mit anderen Ex Nazis wie Gerhard Roßbach, einem Teilnehmer an Hitlers Bierhallen Putsch, für die Wiederaufnahme der Wagnerfestspiele in Bayreuth, und der Sohn wurde Schützenkönig in seinem Sauerländer Heimatdorf. Nach dem Tod des ältesten Sohnes Carl-August im Zweiten Weltkrieg war Ernst-Moritz der designierte Nachfolger seines Vaters in der Leitung der renommierten Firma August Klönne, die selbstverständlich während des Krieges Zwangsarbeiter eingesetzt hatte, u.a. in ihrem Werk in Volmarstein bei Hagen, und es muss daher  eine unangenehme Überraschung gewesen sein, als in 1956 plötzlich ein Verfahren wegen Mordes gegen Ernst-Moritz eröffnet wurde. Die Vergangenheit hatte ihn endlich eingeholt, die Mordtat war so grauenhaft gewesen, dass selbst das gesammelte Schweigen der deutschen Bürger während der Wirtschaftswunderzeit sie nicht im Verborgenen hätte belassen können. Die Abläufe des Verbrechens, das als „Massaker im Arnsberger Wald“ bekannt wurde, und des anschließenden Prozesses  gegen die Mörder sind an mehreren Stellen hervorragend dokumentiert und brauchen hier daher nicht geschildert werden.

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Den Warsteinern werden die Opfer gezeigt

In erster Instanz wurde Klönne vom LG Arnsberg zu einem Jahr und sechs monaten Freiheitsstrafe verurteilt, ein Urteil, das aber vom Bundesgerichtshof verworfen und der Fall zur Neuverhandlung an das LG Hagen verwiesen wurde. Beim zweiten Prozess wurde Klönnes Gefängnisstrafe auf sechs Jahre heraufgesetzt.  (Siehe :Der Arnsberger Kriegsverbrecherprozess von 1957/58,  Jens Hahnwald) Wie die Aktennotizen zeigen (siehe Anhang 1) wurde die Sache „BRD gegen E.M. Klönne“ noch einmal vor den BGH gebracht. der die Revision wiederum verwarf, aber diesmal keinen neuen Prozess anordnete. Dieses endgültige,  im Ganzen doch recht milde Verurteilung zu  einer sechsjährigen Gefängnisstrafe könnte man mit den finanziellen Mitteln erklären, die E.M.Klönne zur Führung seiner Verteidigung bis hinauf zum BGH zur Verfügung standen, von den exzellenten Verbindungen seiner Familie zu den Eliten der BRD ganz zu schweigen, wäre denn dieses Urteil außergewöhnlich gnädig gewesen. Aber das war es gar nicht , es war im Gegenteil  exemplarisch für die Milde und Nachsicht, mit der die bundesdeutsche Justiz die wenigen angeklagten Kriegsverbrecher bedachte. Der Jurist Dr. Michael Greve stellt daher in seiner Analyse der bundesdeutschen Strafverfolgung von NS-Verbrechen auch fest: „Die Strafverfolgungsbilanz der westdeutschen Gerichte spricht ebenfalls eine deutliche Sprache. Seit dem 8. Mai 1945 wurden gegen 106.494 Personen Ermittlungs- und Vorermittlungsverfahren eingeleitet, von denen lediglich 6.495 rechtskräftig verurteilt wurden. Die übrigen Verfahren endeten mit teilweise äußerst fragwürdigen Verfahrenseinstellungen und Freisprüchen.“ (Siehe Link) Er zitiert auf seiner Webseite auch den ehemaligen baden-württembergischen FDP Justizminister Ulrich Goll, der über die Gerichtverfahren von NS- und Kriegsverbrechern aussagt, dass sie in „geradezu skandalöser Weise versucht haben, nationalsozialistische Verbrecher, wenn nicht ganz freizusprechen oder außer Verfolgung zu setzen, so doch nur mit milden Strafen zu belegen.“ (Siehe Anhang 2 )  Angesichts des Vermögens und des Einflusses der Familie Klönne ist anzunehmen, dass Moritz nicht unbedingt die Hilfe seines Jagdfreundes Carl-Horst Andreas in dieser Affäre in Anspruch nehmen musste, ob sich aber hinter Moritz Klönne der geheimnisvolle „Wehrwirtschaftsführer“ verbirgt, der Heinrich Vetters „Bewegung Reich“ finanzielle Unterstützung hatte zukommen lassen, ist noch ungeklärt.

Wenige Jahre später hatte Carl-Horst dann Ärger in der Verwandtschaft. Eine der bekanntesten Familien des Hagen-Hasper und Gevelsberger Industrieraums, der sich entlang des Fluss Ennepe hinstreckt, ist der alteingesessene Clan der Altenlohs, der schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts mittelständische Fabriken für Metallverarbeitung betrieb und heute noch als  die Altenloh, Brink & CO  Gruppe ein Markenführer für Schrauben ist.

Villa Altenloh in Hagen in der Elberfelderstrasse (vor 1945)

Die Altenlohs waren selbstverständlich mit den anderen Industriedynastien des Hagener Raums verwandt und verschwägert, den Elbers, Funckes, Asbecks, Posts und nicht zuletzt den Andreass. Die Großmutter von Carl-Horst Andreas war eine geborene Altenloh, Ida Altenloh, geboren 1853 in Voerde, heute ein Stadtteil von Ennepetal, und war 1903 auch dort gestorben. Der Stammfamilie Altenloh  wurde 1908 ein Sohn und damit ein entfernter Vetter von Carl-Horst, geboren, WILHELM ALTENLOH (1908 – 1985) , der nach Abschluss seines Abiturs in Heidelberg, München, Bonn und Köln Jura studierte und in 1931 in Erlangen zum Dr. jur. promovierte. Familie und Firma hofften wahrscheinlich einen exzellenten Juristen in ihre Dienste aufnehmen zu können, einen guten Anwalt kann jede Firma gebrauchen, aber Wilhelm Altenloh entschied sich für eine andere Karriere. Im Mai 1933, vier Monate nach Hitlers Machtübernahme, trat er der SA und NSDAP  bei (Mitglieds-Nr. 3 196549) und in 1935, nach Beendigung des zweiten juristischen Staatsexamen, der Geheimen Staatspolizei in Berlin. Zu diesem Zeitpunkt war die Gestapo schon dem „Reichsführer SS“ Heinrich Himmler unterstellt und hatte begonnen sich den Ruf zu erwerben, der sie verdienter Weise noch bis heute zum Symbol verbrecherischer staatlicher Polizeibehörden macht. Aufgabe der Gestapo vor dem Ausbruch des Krieges war es, die Feinde des Deutschen Reiches zu bekämpfen, seien diese politische, religiöse und andere weltanschauliche Gegner des Regimes, oder Menschen, die auf Grund ihrer Sexualität oder „Rasse“ in den Augen der neuen Herren nicht in die völkische Gemeinschaft des neuen Deutschlands passten.

Wilhelm Altenloh im Nuernberger Prozess

Im gleichen Jahr trat er der SS bei (SS-Nummer  272.245) und als der Krieg begann, war Wilhelm Altenloh  SS-Sturmbannführer im Berliner Sicherheitsdienst Hauptamt, das unter der Leitung des berüchtigten Reinhard Heydrich stand. Nach einem temporären Posten in Ostpreußen wurde Altenloh nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion im August 1941 zum Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD im Bezirk Bialystok ernannt. Die Stadt war bis zum deutschen  Angriff 1939 Teil Polens gewesen, war danach aber  für zwei Jahre unter sowjetische Verwaltung gekommen. Im Jahre 1940, also vor der deutschen Invasion, lebten in Bialystok und Umgebung rund 250 000 Juden, in der Stadt selbst hatte nach Warschau die zweitgrößte jüdische Gemeinde in Polen. Der Sicherheitsdienst, war in den besetzten Gebieten  ausschließlich damit beauftragt,  unter dem Deckmantel der Partisanenbekämpfung, die jüdische Bevölkerung zu eliminieren, und sein Kommandant in Bialystok, Dr. Wilhelm Altenloh aus Hagen, muss seine neue Aufgabe mit sprichwörtlichem deutschen Pflichtbewusstsein und Arbeitseifer angegangen sein.  Da er schon  im Jahre 1943 nach Frankreich versetzt wurde, trägt er nicht die alleinige Verantwortung und Schuld daran, dass von den 250 000 Juden im Vorkriegs-Bialystok 240 000 ermordet wurden, der größte Teil in den deutschen Vernichtungslagern Auschwitz, Treblinka und Majdanek, aber bevor die Vernichtung der europäischen Juden im industriellen Maßstab in den Gaskammern begann, war es den Kommandanten vor Ort, wie Altenloh, und ihren Sondereinheiten überlassen, die Auslöschung der örtlichen Juden mit improvisierten Methoden zu organisieren.  Altenloh Tat das dann auch, wie Heinrich Himmler in einer Notiz seinem Führer stolz berichten konnte. (Siehe unten). (Siehe auch: Bialystok: Die Auslöschung allen jüdischen Lebens)

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bialystokNach seinem Einsatz in Polen wurde Altenloh zunächst nach Nancy in Frankreich versetzt und im September 1944 zurück zum Reichskriminalamt in Berlin zurückberufen. Im Februar 1945 wurde er als Schütze zum letzten Aufgebot der Waffen-SS berufen, wurde auf Grund seines Gesundheitszustandes nach ein paar Wochen wieder nach Hause geschickt. Nach der deutschen Kapitulation wurde Dr. Wilhelm Altenloh von den Briten interniert , zunächst als Zeuge im Nürnberger Kriegsverbrecher Prozess aufgerufen (W. Altenlohs Zeugenaussage), dann in einem Entnazifizierungsverfahren wegen seiner Gestapo Zugehörigkeit zu drei Jahren Haft verurteilt, die er bis 1949 absaß. Danach arbeitete er in verschiedenen Betrieben als Prokurist in Hagen und Umgebung, zuletzt bei der Gießerei Johann Caspaar Post¹ Söhne. Trotz exzellenter Dokumentationslage der Kriegsverbrechen in Bialystok brauchte der westdeutsche Staat mehr als zwanzig Jahre nach Kriegsende um Altenloh und seine Mittäter auf die Anklagebank  zu bringen. Im März 1966 wurde das Verfahren gegen den schon fast sechzigjährigen Wilhelm Altenloh vor dem Landgericht Bielefeld. eröffnet (Siehe Anhang)  Angeklagt der Erschießung einer unbekannten Anzahl von Juden und  Anordnung zur Deportation der Bialystoker Juden in die Vernichtungslager, wurde Wilhelm Altenloh letztendlich wegen Beihilfe zum Mord an circa 10 000 Juden und der Beteiligung an Erschießung von hundert Juden nach dem Ghetto Aufstand in Bialystok zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht stellte fest, dass nachdem das RSHA in Berlin den Befehl zu Vergeltungsmaßnahmen gegeben hätte,“ Dr. Altenloh habe diese Anordnung an den Gestapo-Chef Lothar Heimbach zur Ausführung übergeben. Heimbach habe daraufhin mit Hilfe seines  „Judenreferenten“  Fritz Friedel hundert Juden- Männer, Frauen und Kinder- exekutieren lassen.“ ( Ein Kommandeur der Sicherheitspolizei aus Hagen vor Gericht)  Nicht völlig überraschend erhielt Wilhelm Altenloh nach diesem, ohnehin recht generösen, Urteil Haftverschonung auf Grund seines Gesundheitszustandes. Der Verurteilte hatte eine Kaution von 100.000 DM, seinen Reisepass zu hinterlegen, und drei angesehene Hagener aus dem sozialen Umkreis Altenlohs stellten sich als Bürgen zu Verfügung: Hermann Becker, Mitinhaber der Vorhaller Gießerei, Gebr. Becker (Zwangsarbeiter-Einsatz), Arbeitsrichter beim Arbeitsgericht Hagen, etc.;  (Carl) Richard Funcke², Mitinhaber der Firma C.G. Funcke Sohn (Zwangsarbeiter-Einsatz), Vizepräsident der SIHK, etc.; Eberhard Risse, (Hauptmann, Adjutant Panzer- Grenadier- Regiment 60, Ritterkreuzträger)Mitinhaber Firma Johann Caspaar Post¹ Söhne  (Zwangsarbeiter-Einsatz), Vorsitzender Arbeitgeberverband Hagen, ehemaliger FDP Landtagsabgeordneter, etc.

Wilhelm Altenloh lebte noch weitere 17 Jahre in Hagen im Schoße seiner wohlhabenden und einflussreichen Familie,  starb im Jahre 1985 nach einem langen und erfüllten Leben und liegt  auf dem Hagener Buschey-Friedhof begraben. Ob er nach dem Gerichtsverfahren wieder ins Arbeitsleben zurückkehrte, ist nicht bekannt. Dokumentiert ist aber, dass er nach 1949 für die Firma Altenloh & Falkenroth , ein Eckeseyer Stanz- und Emaillierwerk, arbeitete, die, wie auch die Andreas Brauerei, während des Krieges Zwangsarbeiter verwendet hatte. Ob Ernst Falkenroth, der Geschäftsführer einer obskuren Nazi-Splitterpartei, die Nationalen Reichspartei (NRP), die Ende der vierziger Jahre gegründet worden war, zur Familie der Fabrikanten gehörte, ist nicht überliefert. Angesichts des Vermôgens und des Einflusses der Familie Altenloh ist anzunehmen, dass Dr. Wilhelm Altenloh  nicht unbedingt die Hilfe seines Vetters  Carl-Horst Andreas in dieser Affäre in Anspruch nehmen musste Der hatte Mitte der sechziger Jahre auch ganz andere Sorgen, sein bester Außendienstmitarbeiter war ihm abhanden gekommen, und das Geld wurde knapp in der Andreas Brauerei.

¹Wilhelm Altenlohs Mutter war eine geborene Post [siehe oben]

²Mitglied einer der einflussreichsten Industriellen- und Politikerfamilien des Hagener Raums, u.a. Liselotte Funcke, FDP Bundestagsmitglied, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages 1969-1979 [NSDAP Mitgliedsnr: 6972505]


Anhang 1

Erich-Moritz Klönne

Verfahren Lfd.Nr.486
Tatkomplex: Verbrechen der Endphase
Angeklagte:
Klönne, Ernst Moritz Wiederaufnahmeverfahren (s. Lfd.Nr.530)
Wetzling, Wolfgang lebenslänglich
Gerichtsentscheidungen:
LG Hagen 591117
BGH 590313
BGH 601007
Tatland: Deutschland
Tatort: Langenbachtal (Sauerland), Eversberg
Tatzeit: 450320, 450321
Opfer: Fremdarbeiter
Nationalität: Sowjetische
Dienststelle: Waffen-SS Division zur Vergeltung 2, Privatperson
Verfahrensgegenstand: Zweifache Massenexekution von insgesamt 151 russischen Fremdarbeitern wegen angeblicher Gefahr für die deutsche Bevölkerung nach dem deutschen Truppenabzug
Veröffentlicht in Justiz und NS-Verbrechen Band XVI

Anhang 2

Dr.Wilhelm Altenloh

Verfahren Lfd.Nr.648
Tatkomplex: Andere Massenvernichtungsverbrechen
Angeklagte:
Alt., Dr. Wilhelm 8 Jahre
Dib., Richard 5 Jahre
Err., Heinz 6½ Jahre
Hei., Lothar 9 Jahre
Gerichtsentscheidungen:
LG Bielefeld 670414
BGH 700205
Tatland: Polen, Weissrussland
Tatort: Bialystok, Grodno, Lomza, Pruzana, Zambrow
Tatzeit: 43
Opfer: Juden
Nationalität: Polnische
Dienststelle: Polizei Sipo Bialystok
Verfahrensgegenstand: Deportationen in die KL Auschwitz, Treblinka und Majdanek sowie Einzelerschiessungen der Juden des Bezirks Bialysto

Veröffentlicht in Justiz und NS-Verbrechen Band XXVI

SS Karriere des Dr. Wihelm Altenloh

Reg.Rat Gestapo Berlin,Allenstein 1.39 – 9.42
Reg.Rat Sipo Bialystok 9.42 – 6.43
Reg.Rat Sipo Nancy-Paris 6.43 – 9.44
Reg.Rat Reichs.Krir.Pol.Amt Berlin 9.44 – 1.45
Pvt Waffen SS, Sipo ,A.u.E.Bn 2 Coy Fuerstenberg Mecklenburg 2.45 – 3.45

Der Bialystock Prozess gegen W. Altenloh und Andere

Anhang 3 (zum Vergleich)

Verfahren Lfd.Nr.570
Tatkomplex: Andere Massenvernichtungsverbrechen
Angeklagte:
B., Walter Freispruch
Dunsch, Walter 4½ Jahre
Magill, Franz 5 Jahre
Nenntwich, Hans Walter 4 Jahre
Wegener, Kurt 5 Jahre
Gerichtsentscheidungen:
LG Braunschweig 640420
BGH 641117
Tatland: Weissrussland
Tatort: Dawid Gorodok (Davidgrodek), Janow, Luniniec, Pinsk
Tatzeit: 410804-410815
Opfer: Juden
Nationalität: Sowjetische
Dienststelle: Reiter-SS SS-Kavallerieregiment 2
Verfahrensgegenstand: Massenerschiessung tausender Juden im Pripjetgebiet, darunter mindestens 4500 Juden aus dem Ghetto Pinsk

Veröffentlicht in Justiz und NS-Verbrechen Band XX

Ein Kommentar zu „HAGEN VIII : Ernst-Moritz Klönne und Dr. Wilhelm Altenloh

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